Werner's Seiten - Modellbau

Grundlegendes:

Für die weitere Verfolgung meines Zieles (Kameraflugzeug) mußte neben/nach der Flying-Box ein größeres Modell her. Es sollte etwas Vorbildliches werden, wobei der Bauaufwand nicht ins uferlose ausarten durfte. Um ein gutes Leistungsgewicht mit preiswerten Motoren zu erreichen kam nur eine 2 Motorige in Frage. So wird der Kamerablick auch nicht durch den Propeller behindert. Nach ausgiebigem Studium der diversen Modellbauzeitungen, fiel die Wahl auf die Bronco OV10. Dieses Flugzeugmuster, mit seinem tollen Flugbild und dem Sound zweier Turboprop's, hatte ich schon auf einigen Flugtagen gesehen und bewundert.
Das Orginal wurde bei der Bundeswehr als Zielschleppflugzeug eingesetzt. Zur Zeit gibt es hier kein flugtüchtiges Exemplar. Die Maschine, die auf einigen Flugschauen zu sehen ist, kommt aus Südfrankreich (mit Deutscher "Kriegsbemahlung").

weitere Info's zur Orginal Bronco OV10

Die Rechteckige Tragfläche und die einfachen Rumpfformen (insgesammt zwar drei) halten den Bauaufwand hoffentlich in Grenzen. Also bei FMT den Plan bestellt - oh Schreck, das wird ja ein "Riesenflieger". Und mit 4,5Kg für die Speed600 wohl doch etwas schwer.

Fläche:

Aber da waren ja noch die Musterrippen der Flying-Box - also neue Fläche gebaut, diesmal ohne V-Form dafür mit Landeklappen. Jeweils eine zentrale Rudermaschine für die Querruder und Klappen - mit viel Gestänge. Diese konnte ich erstmal auf dem Rumpf der Flying-Box ausgiebig testen - alle Erwartungen wurden übertroffen, sogar die Landeklappen zeigten gute Wirkung. Und die fehlende V-Form wirkt sich nicht negativ aus, sie bleibt einfach sauber in der "Spur".
Ja, dann muß der Rest der Bronco auch noch her - Proportionen wurden vom FMT-Plan und einem Revell-Bausatz Maßstab 1:72 abgenommen und auf die vorhanden Fläche umgerechnet ~ Maßstab 1:8,5 , kommt ja beim Prototyp nicht so genau ...

Leitwerk:

Um die Rudermaschine in der Dämpfungsfläche zu verstauen wurde ein NACA0009 ausgewählt und mit dem Programm "MProfil" von Michael Möller zu Papier und Musterrippe gebracht. Macht zwar etwas mehr Arbeit, nur 3 Drähte für die Rudermaschine lassen sich einfacher verlegen als ein Gestänge oder Bowdenzug. Für die Ausleger (Leitweksträger) habe ich aus dem Drachenladen ein paar Kohlefaserstäbe genommen. Die Seitenruder wurden nicht angelenkt.

Rumpf:

Einfache Kastenform, wieder horizontal geteilt mit untergesetzter Landekufe und Akkuhalter aus Styropor. Hatte sich so schon in der Flying-Box bestens bewährt.

Bespannung:

Alles mit Bügelfolie und die Scharniere sind durchgehend aus Tesafilm, hält auf der Folie sehr gut und es gibt keinen Luftspalt zwischen Fläche und Ruder.

Antrieb:

Hier wurde die bewährte Einheit aus der Flying-Box übernommen, halt nur zweimal - doppelter "Power". Da die vorhandenen Akkus nur 8A abkönnen, wurden halt zwei Sätze a 10 Zellen in Reihe geschaltet, als Regler kam ein Bausatz "TINI" von Nessel Elektronik zur Anwendung.

Fliegen:

Mit ca. 2200g bei ~ 700g Standschub geht zwar nicht die Post ab, beim Handstart sackt sie etwas durch doch sobald die Fuhre in Fahrt ist, fliegt sie sauber Ihre Bahn. Das große Doppelleitwerk tut hier seine Wirkung. Anfänglich hatte ich noch ein rechts- und ein linksdrehenden Prop 8*6" eingebaut. Nur die Auswahl an linksdrehenden Prop's ist leider sehr bescheiden und der 9*5" bringt die bessere Abstimmung. Nach vielen Testflügen hat sich bei einer etwas harten Landung das Querrudergestäge gelöst (Kugelgelenk mit Schnappverschluß - nie wieder). Nur mit einem Querruderblatt und ohne Seitenruder kann es ja nur Bruch geben - nicht so schlimm - Musterrippen sind ja noch vorhanden.

Die neue Fläche hat dann an Spannweite mächtig zugenommen (40cm Angstzuschlag), diesmal ohne Landeklappen dafür mit je einem Servo pro Querruder - sicher ist sicher. Hierdurch hat sich die Langsamflugeigenschaft deutlich verbessert, nur das Flugbild sieht durch die falschen Proportionen nicht mehr so gelungen aus.

1. Zwischenergebnis:

Die "Mutation" der Flying-Box zur Bronco kann als gelungen betrachtet werden. Im nächsten Anlauf muß die Motorleistung deutlich erhöht werden.