Computer - PROF80 04.2018 bis 09.2018
Hab da neulich Fritz einen Prof80 abgeschwatzt,soll natürlich nicht den Moppel ersetzen oder verdrängen sondern lediglich als Kopierstation für diverse Diskettenformate dienen. Auf der einen Euro-Platine ist neben CPU, RAM und V24 ein ordentlicher Diskettenkontroller verbaut - das alles füllt im Moppel fast ein ganzes 19" Rack ;-))

Die Platine hatte einen kleinen Akkuschaden, es waren aber glücklicherweise nur ein paar IC-Stifte etwas angegammelt. Fritz hatte die Platine schon gereinigt und die beiden 74er IC's gewechselt.

So blieb für mich nur die Inbetriebname über - die hatte es aber in sich.

Auf dem Prüfbock erstmal die -12V am EC-Bus auf Stift 14a gelegt (Abweichung vom Standard) und die Übertragungsrate auf 2400Bd gejumpert und per Hyperterminal mit dem PC verbunden. Der Monitor meldete sich auch brav, erste Gehversuche mit dem Monitorprogramm funktionierte auch alles wie gewünscht nur die Uhr ist mit der Jahrtausendwende etwas überfordert. Das Monitorprogramm ist aber auf Dauer etwas langweilig, er soll ja unter CP/M2 oder 3 arbeiten. Hierzu meine Diskettenlaufwerke hervorgeholt und zunächst die TEAC 5.25" angeschlossen und meine einziege 5.25" Diskette mit dem Prof #4-Format mit dem Monitor getestet, hat aber keinen Bootsektor und somit erstmal Pause. Die verschiedenen 3.5" Laufwerke die im Moppel einwandfrei arbeiten waren zunächst nicht bereit mit dem Prof zusammen zu arbeiten.

Im Netz etwas gestöbert und eine Umbauanleitung der Ready-Leitung(Pin34) gefunden, so konnte ich dann zwei mit ein wenig Fädeldraht überzeugen. Nun musste aber eine Bootdiskette her.
Diskettenprobleme die Erste:
Mit der unermüdlichen Hilfe von Fritz und Alfred eine Vielzahl von IMAGE-Datein in 3.5 und 5.25" Format ausprobiert bis der Bootvorgang und das Inhaltsverzeichnis auf den Bildschirm zu sehen war. Leider nur ein Teilerfolg, da kein einzieges Programm startbar war, Sektor wurde (nach Gehör) noch geladen dann aber Schluß und nur mit Reset wieder zurück zum Startbildschirm. Irgendetwas stimmt mit den erstellten Disketten nicht ...
Ein Gehäuse für den Prof:
Die Bedenkzeit genutzt und ein kleines 19" Gehäuse aufpoliert. Als Kopierstation müssen da natürlich einige Floppylaufwerke untergebracht werden, angefangen von 3.0" und 3.5" für den Moppel und schließlich 5.25" für den Rast der CP/M-Welt. So bleibt noch etwas Platz für eine BUS-Platine mit drei Steckplätzen, da der Prof ja alles auf eine Platine beheimatet ist da noch etwas Luft für Erweiterungen (CF-Karte). Als Netzteil passte aber nur noch ein externes von einem alten Laptop, dies liefert glücklicherweise aber alle notwendigen Spannungen.
Soweit so schön ...
Diskettenprobleme die Zweite:
Da mein Vertrauen zu den erstellten Diskette gleich null war, hat mir Alfred freundlicherweise aus seinem System jeweils eine 3.5 und 5.25" Diskette zugesandt. Wurde natürlich sehnsüchtig erwartet und sofort ausprobiert. Scheibenkleister - verhielten sich genauso wie aus den IMAGE erstellten - grrrr...

Also alles nochmals überprüft, Hardwarefehler war sehr unwahrscheinlich, denn das Monitorprogramm hat einen umfangreichen Selbsttest und ich konnte die Disketten unter Monitorkontrolle ja lesen ????

Handbücher und alle greifbaren Informationen gründlich studiert und siehe da "für den Betrieb von Doppelseitigen Disketten muß das Two-Side-Signal auf low liegen" - einfach einen Jumper in den Maxi-Floppystecker PIN10 nach GND stecken.

Damit funktioniert die 3.5" Bootdiskette einwandfrei -  So einfach kann die Welt sein. Aber die Tücke steckt im Detail, denn das 5.25 wollte nichts von der Diskette lesen, bis mir Josef die Jumper-Tabelle seines Laufwerkes schickte. Nun wird das Laufwerk/Diskette als MAXI-Diskt (also ein 8"-Zoll-Format) akzeptiert und auch damit ist der Betrieb von CP/M2 möglich - Hura !

Nun erstmal alles sichten und ein wenig testen ...
Diskettenprobleme die Dritte:
Ist ja ganz nett mit den beiden System zu spielen aber für den eigendlichen Zweck benötige ich erstmal in paar leere Disketten. Unter CP/M 2 gibt es ja das Formatierungsprogramm "CINIT.COM", fragt ein paar Dinge ab und tut sehr beschäftigt - OK. Nur leider kann der Prof diese nicht lesen ????

Also Altenative, eine neue Bootdiskette aus einem funktionierendem IMAGE erzeugt, funktioniert soweit. da ich die Programme ja nicht x-mal benötige alles mit ERA *.* gelöscht und schon ist die Diskette hinüber. Das Inhaltsverzeichnis sollte ja leer sein, ist mehr als leer, Fehler auf Spur 3 Sektor eins.

Genauso geht es, wenn auf der frischen Bootdiskette eine Datei kopiert werden soll - Da ist noch was oberfaul ...
Wollte ihn eigendlich als Kopierstation für die vielfältigen Diskettenformate nutzen, wird mir aber zu aufwändig und so habe ich den Prof an Fritz wieder zurückgegeben.
Die Fortsetzung des Projektes könnt ihr bei Fritz einsehen. (http://oldcomputers.dyndns.org/)

Damit habe ich wieder genügend Freiraum für den Moppel ...
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(C)2021 Werner Römer



Nochmals eine andere Monitorversion getestet und die beiden Floppybausteine 765 und 9229 ausgetauscht, kein Erfolg. Endlich Das Problem geschnackelt - sobald auf der Diskette geschrieben wurde, ist sie erstmal hin. Also Fehler in der Schreib-Leitung, hatte den Jumper 12 falsch gesetzt, damit kann das Schreibsignal auf invertiert/nicht invertiert umgeschaltet werden. Default ist Invertiert, nun ist die Zählweise des Jumpers anders als alle anderen, somit hatte ich beide Varianten eingeschaltet. Dies führt natürlich zum Kurzschluß des Inverters und Datenmüll auf der Diskette. Hätte vor dem Jumpern die Platine besser angeschaut, so wäre es sicher früher aufgefallen.

Das beste sind Fehler, die man sich selber einbaut ;-)

Nun funktioniert er einwandfrei, Disketten lesen/schreiben unter CP/M2 und CP/M3. Das Laufwerk D: ist als Maxi-Disk gejumpert und hat damit eine Kapazität von 1,2MByte (nicht GIGA-Byte ;-).

Als nächster Schritt ist die Erweiterung/Änderung der Diskettenformate angesagt, denn das Moppelformat mit 16Sektoren a256Byte fehlt in der Formatliste. Hierzu benötige ich eigendlich die BIOS-Quelldatei oder ich muß das so irgendwie da hineinfummeln. Oder ich mache das Ganze unter CP/M3, denn dafür sind alle Quellen vorhanden.
Lösung der Diskettenprobleme:
 
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Intermezzo: (16.06.2021)
Irgendwie zickte er nach längere Lagerung, Netzteil stieg aus und so gab er bei mir ein Gastspiel. Fritz hatte schon alle IC's gezogen und ein paar  
Tantals entfernt. Die restlichen entfernt und an Stelle dessen normale Elkos in guter Qualität eingebaut. Tantals wurden damals wegen ihren  
kompackten Abmessungen verwendet, neigen aber gerne zu Kurzschlüssen, Becherelkos trocknen dagegen aus und verlieren an Kapazität. Wie  
auch immer, die neuen sollten über 5000Std. halten - reicht für die nächsten Jahre...

Spannungsversorgung steht stabil an allen Punkten an.
Weiter gings mit der schrittweisen Inbetriebnahme nach Handbuch:

Monitor meldet sich - OK
Am Floppyanschluß zeigt sich die hohe Packungsdichte der Platine, ein normaler 34pol Flachkabelverbinder hat hier nicht genügend Raum, da steht ein TTL-Baustein einfach im Weg. Alles überflüssige am Steckverbinder abgeschnitten, jetzt passt er soeben nur beim entfernen darf man nicht am Kabel ziehen sonst kommen einem nur Einzelteile entgegen. Alternativ könnte man den TTL-Treiber ohne Fassung einlöten oder einen Pfostenverbinder mit deutlichen längeren Pinnen einbauen, vielleicht gab es damals auch deutlich schmalere Verbinder ?

Nun kann er wieder zurück zu Fritz, dort warten noch eine Serielle IO- und die CF-Karte auf Softwareanpassung.
PROF-80, EPROM version 1.7  serial no. #28028

    128K RAM

System speed 4150500 (Hz)

              Date  Jan 31 1931
              Time  01:00:02

<RETURN> => Monitor, <other key> => boot from Floppy
Laufwerk (3,5") angeschlossen, CP/M+ fährt einwandfrei hoch, Programme lassen sich starten - fertig.