Computer - Moppel der 2. 10.2017 bis ...
 
 
 
Es gab noch viele Moppelteile in meinem Fundus, zum einlagern zu schade, also den 2. aufbauen. Dieser soll sich möglichst nahe an der orginalen Version von 1985 halten. Da die Softwareversion x.5 nahezu vollständig analysiert und hinreichend getestet ist, dient sie hier als Grundlage. Die Hardwareausstattung umfasst die CPU-,Video-,32kRAM-,Promer-,V24- sowie die Einzelschritt-Karte. Für die Eingabe steht die HEX- bzw. ASCII-Tastatur zur Verfügung. Als Speichermedium war das 3" Floppylaufwerk vorgesehen, nur leider läuft dieses nicht mehr zuverlässig, als Ersatz kommt stattdessen das Philips Mini-DCR zum Einsatz - passt auch besser zum "Feehling der 80er".
Im 1.Step muss natürlich die CPU-Karte wieder laufen, diese war durch den Back-Up Akku etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Er hatte im Laufe der Zeit seinen Innhalt über die Platine gegossen und dami einige Leiterbahnen aufgelöst. Besonders gemein war das zwischen den Anschlußstifften unterhalb der IC-Fassungen. Dadurch lag das /CS-Signal von ROM-Platz 2 immer auf low, sobald dort ein EPROM steckte zog er die Datenleitungen runter und nichts klappte mehr. Mit viel Geduld, Fädeldraht und ein paar neue Fassungen läuft sie nun wieder.

Dank der HEX-Tastatur ist die Schrittweise Inbetriebnahme etwas einfacher als wenn da noch ein Videointerface mit ASCII-Tastatur befeuert werden muss.
CPU-Karte:
Video-Karte:
Hier gab es glücklicherweise nicht viel zu tun, lediglich die Fassung vom Videocontroller hatte etwas Oxyd angesetzt, nach mehrmaligem Stecken funktioniert die Karte wieder einwandfrei. Hier setzte ich noch einen Umschalter nach, damit das Video-Signal von 80- auf 40-Zeichen einfach umgeschaltet werden kann. So funktioniert dann auch der HF-Modulator, wenn man noch einen ollen Röhrenfernseher besitzt - echtes 80er feeling.

Das Problem verfolgt uns auch bei "modernen" Computern. Wenn die keinen Mucks mehr von sich geben hilft das in einigen Fällen auch, nur hier kann man nicht so einfach mal eben eine defekte IC-Fassung austauschen - da ist dann das Motherboard direkt was für die Tonne.
V24-Karte:
Diese wurde mit den Relais und der LED-Anzeige des Parallel-Ports ergänzt. Für das Interface des Kassettenrekorders habe ich dort auch eine kleine Huckepackplatine aufgesetzt. Denn an der IC-Fassung vom Timer sind alle wesentlichen Signale für eine PIO (SAB8255) vorhanden, dass vereinfacht die Verdrahtung deutlich, lediglich die Leitungen vom orginal Kassetten-Interface müssen zusätzlich (Pfostenleiste) zugeführt werden. Der 8255 hat noch einen kompletten 8Bit-Kanal übrig, diese können noch auf einen SUB-D Stecker ggf. mit Treiberbaustein herausgeführt werden.

Da das Kassettenlaufwerk softwaregesteuert ist, kann der Speicherinhalt einfach archiviert werden, nach derzeitigem Stand deutlich sicherer als es mir damals mit dem Grundig C200 gelungen ist. Derzeit kann ich das Band Vor-Zurückspulen, das Bandende wird sicher erkannt und natürlich einen Speicherbereich sichern und zurücklesen, für die 32kByte benögigt es ca. 60 Sekunden.

Bis der Bedienungskomfort an dem Diskettenlaufwerk heranreicht muss ich noch einige Programm-zeilen schreiben.
Speicher-Karte:
Diese Karte ist aus dem CPM-Moppel frei geworden, da ich dort die selbstgehäkelte 64kByte Version ausschließlich im CP/M-Modus betreibe. Für den hier vorgesehenen Monitorbetrieb reichen die 32kByte völlig aus. Die Plätze 4 und 5 bleiben leer, denn der hier normalerweise wohnende BASIC-Interpreter hat mir noch nie gefallen, irgenwo schlummert aber  noch ein Forth-Interpreter. Damals mühselig das Assemblerlisting abgetippt und ebenso mühselig zum Laufen gebracht - naja schauen wir mal ...
Promer-Karte:
wieder OK
Einzelschritt-Karte:
Da mir damals der Bausatz zu teuer war, habe ich nur die gefräste Frontplatte bestellt und den ganzen Rest in Häkeltechnik aufgebaut. Der BUS-Stecker ist etwas abgesetzt um es im damaligem Gehäuse etwas freier unterzubringen. Der Einzelschritttaster hbe ich mit einem Relais realisiert, da ich keinen kleinen Taster mit Umschaltekontakt gefunden habe. Trotzdem hakt der Einzelzyklusmode etwas, muss man halt öffters tasten ...

Mit dem Modul kann man der CPU auf die Finger sehen, es lässt sich jeder Zyklus sehr detailiert betrachten und in Verbindung mit den entsprechenden Monitorroutinen, neben dem Lernefekt, auch Softwarefehlern auf die Schliche kommen. Ich setze sie hauptsächlich bei Hardwarefehlern ein, wenn die CPU keinen Laut von sich gibt kann ich damit wenigstens schauen in welchem Speicherbereich er gerade rumtrödelt. So habe ich auch den Fehler in der CPU-Karte mit der falschen Speicherfreigabe gefunden.

Echtzeituhr:
Da ich im CP/M-Moppel eine neue Uhr auf der Multi-IO-Karte verbaut habe, findet sie hier ihr angestammte Funktion. Wie so viele Erweiterungskarten ist sie damals in der bewährten Häkeltechnik aufgebaut, lediglich die IRQ-Steuerung habe ich mal nachträglich mit einem Huckepack-IC (74LS16 Inverter mit Open-Kolektor) nachgerüstet, sie tut einfach das was sie soll.
Gehäuse und Stromversorgung :
Damit das ganze auch noch hübsch aussieht, ist auch der 2.Moppel wieder in einem 19-Zoll Baugruppenträger untergebracht. Die Stromversorgung dient ein modernes Schaltnetzwerk mit ca. 100Watt, die gibt es recht preiswert in der großen weiten Welt oder aus einem betagtem PC.

Die EC-Bus Platine hat 10 Steckplätze, zwei werden leider durch den Promer und der V24-Karte verdekt, so bleibt einer noch vollständig frei und hinter dem Promer könnte ich noch den Floppy-Controller stecken.

Auf einer Zusatzplatine habe ich die Stromverteilung nebst LED's für die Spannungsanzeige und die C-MOS Batterie (noch nicht eingebaut) für die Uhr und System-RAM (2800h) mit entsprechender Ladeschaltung untergebracht. Ist ein LIPO-Lademodul von Pollin, so wird die LIPO-Zelle überwacht und geladen.
Da der Raum auf der Frontseite völlig ausgenutzt wird, mussten einige Anschlüsse (Tastatur, Video-Monitor und TB-Buchse) nach hinten verlegt werden.

Die Rückwand muss ich aber nochmals nachbessern, da hat die Fräse was durcheinander gewürfelt - aber anderes Thema.

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(C)2018 Werner Römer
03.12.2017
Der Philips Kassettenrecorder ist nun einsatzfähig. Damit können nun Speicherabzüge auf Kassette gesichert werden. Im Moment nur einer pro Kassettenseite da noch keine weitreichende Verwaltung z.B. über ein Inhaltsverzeichnis realisiert ist.

Dazu muss aber noch die Grundlage, Blockübertragung mit Prüfsumme, aufgebaut werden. So kann dann im 1.Block das Inhaltsverzeichnis stehen, was da dann die gezielte Dateiauswahl ermöglicht. Hierzu muss ich mir aber erstmal die Prüfsummenberechnung erarbeiten und in Bits und Bytes formen ...

Zunächst muss aber die Nabelschnur zum PC verbessert werden, denn derzeit läuft das etwas umständlich über den PEPS an der "Promerschnittstelle" als Eingangskanal. Im CP/M-Moppel hat sich der Intel-HEX Lader bestens bewährt und wird hier noch transplantiert.
Fortsetzung folgt ...
21.01.2018
Die Nabelschnur zum 2.Moppel ist fertig. War eine "schwere Geburt", denn die Daten sollten per Batch-Betrieb vom PC zum Moppel geschaufelt werden. So spare ich mir das Hyperterminal und kann in einem Rutsch das Programm assemblieren und übertragen. Nur die FIFO's im PC überrennen den Moppel, da war erstmal "Grundlagenforschung" in Sachen Interrupt-verarbeitung angesagt. Hinzu kamen noch ein paar Missverständnisse im Datenblatt zum MC8650.

Den Treiber (7406) für den RST7.5 aufzuöten war der einfachste Part ;-)

Jetzt werden die Empfangsdaten in einem "Software-FIFO" per InterruptServiceRoutine entgegen-genommen und dem Anwendungsprogramm Zug um Zug übergeben.

Details könnt ihr im Dokuteil zum SeriellenInterface sehen.
04.02.2018
Zur Vervollständigung des 2.Moppels suchte ich noch einen kleinen CRT-Monitor der in den 19" Einschub passte. Erster Versuch mit einem Monitor aus einer Video-Überwachung führte nicht zum Ziel - Fehler in der Vertikalen Ablenkung - Bild umgeschlagen, nicht einstellbar.

Aber im großen Kaufhaus fündig geworden, netter kleiner SW-Fernseher. Über den HF-Ausgang gab es schon mal das 1.Bild - wunderbar. Also ihn von seinem Gehäuse befreit und alles in einem 19" Einschubrahmen verfrachtet, Details zum CRT-Monitor, siehe Doku.

Damit ist der Moppel nun vollständig und arbeitet, ohne fremde Hilfe (Windows), mit Editor, Assembler, BASIC bis hin zum Promer - alles in der Softwareversion x.5 - wie Anno 85.

Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch, Die Bildschirm- und Anschlußblende soll noch aus Allu gefräst werden, dann noch ein Fußboden einlegen und einen Deckel drauf.

Ein voller Steckplatz ist noch frei - in der Bastekiste liegt ein 2-Kanal AD-Wandler - schauen wir mal was mir dazu noch einfällt.