Modellbau - Historisches -
Angefangen hat meine Modellbaugeschichte etwa 1966/67 mit einem "kleinen UHU", der damals noch wirklich klein war. Nach den ersten mehr oder weniger guten Flugversuchen gab es dann zu Weihnachten ein richtiges Segelflugzeug "Jolly". Das sah doch schon nach was aus, richtig schön bemalt weiß/gelb und roten Streifen - nur mit dem Segelfliegen im Flachland war das so eine Sache, ein Motorflieger mußte her.

"Amateur" gekauft und das letzte Lehrlingsgehalt reichte dann noch soeben für den notwendigen Motor. Als Fernsteuerung gab es dann eine gebrauchte DIGI-4 von Simprop für 400,00DM (Damals ein Vermögen - wenigstens für mich) dank Sponsoring by my Brother. Ich weiß nicht mehr wie viele Rümpfe und Flächen ich gebaut habe bis er einmal richtig flog - richtig gut, nur leider etwas zu weit weg. Modell wurde nach einem 1/2 Jahr vom Förster gefunden. Das Balsaholz war mächtig aufgeweicht, Motor und Fernsteuerung nach kleinen Reparaturarbeiten wieder OK.

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In der Zwischenzeit wurde ein "Amigo" vom Kumpel abgekauft und vervollständigt. Die Steigrate war in etwa so groß wie ein Ziegelstein - bleierne Ente. War ja auch kein Wunder, allein die Fersteuerungsausrüstung wog fast 1kg (Empfänger 100g, 2 Servos a 80g plus 4,8V 1ah Varta NiCad Akku) und der Motorträger war nur mit einem kleinen Cox Zerknalltriebling ausgestattet.

Größer besser schneller, eine "Floride" und ein gebrauchter 5ccm Motor kamen auf dem Basteltisch. Und dank Sponsoring gab es noch eine gebrauchte Graupner TX/RX-14. Nur ein Anfängermodell war das sicherlich nicht und die Lebensdauer entsprechend kurz ...
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In meinen Dias gestöbert und siehe da, es gab von diesem Modell sogar ein paar Bilder und die Fernsteuerungsanlage waren auch noch da. Das war Anno 68-72 sicherlich der Mercedes unter den Fernsteuerungsanlagen. Allein der mechanische Aufbau,  keine Billigmotoren in den Servos, alles Glockenankermotoren von Faulhaber mit Metallgetriebe, absolut Perfekt. Dies führte aber zu einem erheblichen Abfluggewicht (Empfänger mit der Ausbaustufe 260g, Servos 80g und dazu 2x6V 500mAh NiCad Akkus - damals gab es noch keine Brückenschaltung in den Servos)
Also wieder ein Trainer "Taxi" angeschafft, Motor war ja noch vorhanden und nach Fertigstellung einem Modellbauverein beigetreten - na ja, Jugendarbeit war Anno 73 noch ein Fremdwort. Und so kam es wie immer - Bruch (Reichweitenproblem oder waren es doch die CB-Funker).
Umstieg auf Auto und Schiffen, endlich keine Platz- und Gewichtsprobleme mehr aber stinklangweilig ...

Modelle verschenkt - es gibt ja noch andere Hobbys ...

... viele Jahre Später so um 1990 herum, nahm mich ein netter Kollege in "seinem" Motorsegler mit - richtig fliegen - da war sie wieder, die alte Begeisterung.

Nur leider steht der Motorsegler (Scheibe CS2000) nebst Pilot nicht immer parat oder sonstige Umstände (Zeit, Wetter, fehlender Flugleiter oder ein zu langer Rasen) verhindern einen schönen Flug.

Also - ein Modell mußte her, Kataloge und diverse Zeitschriften wurden gewälzt. Es sollte ja was Anfängertaugliches sein, ohne Motorprobleme etc. und es sollte natürlich eine Kamera tragen können, die CS2000 hat damit ja auch keine Probleme.

Die Elektrofliegerei war ja mittlerweilen ihren Kinderschuhen entwachsen, ein einfacher Motorsegler "Ozzy" aus der Modell mit 2,40m Spannweite, genau das Richtige für mich. Motor und Getriebe waren noch vorhanden (Rennwagen sei Dank), dazu eine moderne MC14 mit allem Zick und Zack. Es konnte wieder losgehen ...

Oh Schreck, die Probleme fangen wieder an, Orientierung verloren - Baumlandung. Freileitung im Weg - Seitenruder ab. Knickflügel-Streckung lose, ein bißchen viel Querruder (war gar nicht eingebaut - Konstuktionsfehler) - Schrott ...

Rumpfneubau "Sun-Flyer", Flächenstreckung in der Mitte verlegt - richtig schön. Und er fliegt sogar, bis zur ersten Bumslandung; Akku draußen - Schon wieder ...
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Schönen Film gesehen; Versuch des (Ur)enkels von Bleriot die Kanalüberquerung zu wiederholen. Bevor er in La Ferte die Bleriot steuern durfte, hieß es üben, üben, üben, mit einer Piper. Dann die ersten Rollversuche mit der Bleriot. Danach die ersten Hüpfer, immer schön geradeaus und üben, üben ... Er hat es leider nicht geschafft, zu langsam eine Wende geflogen - Strömungsabriss - Bruch. Es passiert glücklicherweise auch berühmten Männern.

Das war für mich die Initialzündung, nein nicht der Absturz - "Motor Spatz" gebaut. Speed400 Getriebe 2,33:1 und 8 Zellen 0,8Ah und CamProp 9*5". Super, es funktioniert - immer schön geradeaus und üben, üben ... Nach vielen 100m Läufen, konnte dann die erste Platzrunde gedreht werden. Mittlerweilen mußte ich sogar die Akkus auf dem Flugfeld wechseln. Die Flugzeiten überschritten endlich die Bauzeiten - das war ein Erfolg.

Und so kam der nächste Flieger "FlyingBox" aus der FMT. Antrieb konnte übernommen werden, Akku wurde auf 10Zellen 0,8Ah (Restposten bei Pollin, 6Zellen zu 1,95 - einfach super) erweitert. Rumpf wurde nach eigener Phantasie gestaltet, Akkus werden nur noch unterhalb des Rumpfes in einer Styroporschale gelagert. Aus Schaden wird man klug - selbst bei harten Landungen bleibt das Modell heil und auf meiner Kuhwiese ist ein Fahrwerk eh nur hinderlich. Nach einer kleinen Eingewöhnungszeit mußten Querruder her - wie in der CS2000.
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(C)2013 Werner Römer